Heute wollen wir uns anschauen, wieso es sinnvoll ist, sich ein konkretes Ziel zu setzen um Gewicht zuzunehmen – egal ob schnell oder gesund zunehmen. Ziele setzen habe ich schon öfter erwähnt, aber noch nie wirklich erklärt. Vielleicht ist es auch so, dass du eigentlich schon weißt, wo du hin möchtest und jetzt sagst: „Das weiß ich bereits“.
Vielleicht hast du Ziele gesetzt wie: „Ich möchte 5 Kilogramm zunehmen“ oder „ich möchte nicht mehr so dünn sein“ oder „ich möchte kräftiger und muskulöser werden“. Alles ehrenwerte und tolle Wünsche, jedoch leider noch keine positiv formulierten Ziele.
Ziele setzen – Wieso positiv formulieren?
Eine berechtigte Frage! Ganz einfach, weil ein positiv formuliertes Ziel quasi Dein Unterbewusstsein mit einbezieht und Du dadurch die grenzenlose Kraft deines Unterbewusstseins mit nutzen kannst.
Dazu ein kleiner Exkurs. Tatsächlich ist es so, dass wir das meiste in unserem Leben unbewusst steuern, bzw. unser Unterbewusstsein steuert es. Sogar über 95 % handeln wir ausschließlich unbewusst. Bewusst sind es demnach unter 5 %.
Wie kommen nun diese Zahlen zustande?
Was Du unbewusst tust ist höchstwahrscheinlich zum Beispiel Zähne putzen, Auto fahren, laufen, trinken, essen, atmen, duschen, waschen, singen, reden, anziehen, Fahrrad fahren, schreiben, lesen, auf der Tastatur tippen, und so weiter. Wenn man das weiter aufsummiert. Bleibt nicht mehr viel übrig für Dein Bewusstsein. ;)
Ein bekannter Vergleich des Bewusstseins mit dem Unterbewusstsein nimmt Längenangaben zu Hilfe und besagt:
Wenn das Bewusstsein die Länge von 15 mm hätte, dann wäre das Unterbewusstsein im Vergleich zum Bewusstsein 11 km lang! Das sind gewaltige Verhältnisse, findest Du nicht auch? ;)
Und dieser Vergleich verdeutlicht nochmal wie viel Potential Dein Unterbewusstsein hat und nun stelle Dir einmal vor, was passieren würde, wenn Du Dein Unterbewusstsein in Punkto Zunehmen auf deiner Seite hättest?
Was würde nun also passieren, wenn Du Dein Unterbewusstsein darauf programmieren könntest, Dich beim Zunehmen zu unterstützen? Richtig, es würde Dir noch viel einfacher fallen und Du hättest die Kilos schon quasi fast in der Tasche.
Wie können wir das nun nutzen beim Ziele setzen?
Zum einen durch Suggestionen und klar formulierte Ziele, die Dein Unterbewusstsein versteht. Wie kann sowas nun aussehen, fragst Du Dich vielleicht?
Eine „perfekte Methode“ gibt es nicht. Verschiedene Experten haben dazu verschiedene Meinungen. Sehr weit verbreitet ist, dass Dein Unterbewusstsein keine Verneinungen versteht und auch mit einer Angabe alla „Ich möchte 5 Kilogramm mehr wiegen“ nicht viel anfangen kann, weil sie zu ungenau ist.
Ziele setzen mit der SMART-Formel
Im besten Fall ist Dein Ziel SMART formuliert, damit es Dein Unterbewusstsein gut annehmen kann. SMART ist ein Akronym. Das heißt jeder Buchstabe des Wortes SMART steht für ein weiteres Wort. Im Folgenden werde ich Dir die SMART-Kriterien für Ziele genauer vorstellen und genauer erklären:
S -> Spezifisch
Ziele müssen eindeutig definiert sein (nicht vage, sondern so präzise wie möglich). Also zum Beispiel eine genaue Angabe wie viel Du am Ende wiegen möchtest.
M -> Messbar
Ziele müssen messbar sein (Messbarkeitskriterien). Im Falle unseres Zunehm-Ziels ist das einfach. Die Waage zeigt uns, ob wir auf dem richtigen Weg sind und der Erfolg ist dadurch auch leicht im wahrsten Sinne des Wortes messbar.
A -> Aktionsorientiert/ attraktiv
Ziele müssen von den Empfängern akzeptiert werden/sein (auch: angemessen, attraktiv, abgestimmt ausführbar oder anspruchsvoll). Das heißt, Dein Ziel muss für Dich attraktiv sein und Du willst es auch von Dir aus erreichen.
R -> Realistisch
Ziele müssen realistisch bzw. möglich sein. An und für sich selbsterklärend. Es macht keinen Sinn Dir ein Ziel zu setzen, dass Du nicht erreichen kannst. Dazu zählen auch Ziele, die Du nicht aus eigener Kraft erreichen kannst. Also für die Du auf die Reaktion von anderen Menschen angewiesen bist.
T -> Terminiert
zu jedem Ziel gehört eine klare Terminvorgabe, bis wann das Ziel erreicht sein muss. Das ist deshalb sinnvoll, weil Du Dir sonst übermäßig viel Zeit lässt oder das Ziel nie erreichen wirst.
Ziele setzen, aber richtig
Die weiter oben benannten Aussagen wären demnach ungünstig formulierte Ziele.
„Ich möchte 5 Kilogramm zunehmen“ oder „ich möchte nicht mehr so dünn sein“ oder „ich möchte kräftiger und muskulöser werden“ sind Aussagen, die den SMART Kriterien nicht entsprechen.
Besser wären beispielsweise solche Ziele:
- Ich wiege bis zum 31.12.2017 82 Kilogramm
- Ich wiege am 31.12.2017 85 Kilogramm.
Bei diesen Beispielen wäre es egal, ob Du zunehmen oder abnehmen möchtest. Sie funktionieren für beide Fälle. Du siehst auch, dass man bei der Formulierung flexibel sein kann. Die Gegenwartsform ist wichtig, obwohl es auch Leute gibt, die Ziele ohne die Gegenwartsform definieren und sie auch so erreichen. Was aber bei beiden Möglichkeiten zum Ziele setzen gilt: Halte Deine Ziele schriftlich fest!
Ziele setzen und wissen warum!
Noch besser ist es, wenn Du noch Gründe dazu schreibst, wieso Du unbedingt zunehmen möchtest und was sich dadurch alles zum Besseren verändern wird. Das wird dir helfen, die Motivation aufzubringen, das Ziel auch wirklich zu erreichen. Vor allem an Tagen an denen es mal nicht so läuft. Das Warum ist enorm wichtig!
Als weitere zusätzliche Option, kannst Du Dir auch vorstellen, wie es sein wird, wenn Du Dein Wunschgewicht erreicht haben wirst. Tue das am besten möglichst lebhaft. Wie siehst Du aus? Was sagst du? Wie fühlst Du dich? Stelle Dir alles möglichst lebhaft vor und schaffe Dir so ein unwiderstehliches Idealbild von dir, dass Dich zum Zunehmen fast schon zwingt. Wenn Du es ganz auf die Spitze treiben möchtest, dann schreibe Dir auch dieses visualisierte Idealbild auf und lies es Dir jeden Morgen und/ oder Abend durch. Das wird Dein Unterbewusstsein noch mehr auf das Zunehmen fokussieren. :)
Ziele setzen und erreichen – die Mythos-Studie
Noch ein kurzes Wort zu schriftlich festgelegten Zielen. In sehr vielen Klassikern der sogenannten Erfolgsliteratur (beispielsweise bei Brian Tracy und Tony Robbins) wird eine angebliche Studie zitiert, die an der Universität in Yale im Jahr 1953 zum Thema Ziele setzen und erreichen durchgeführt wurde.
Damals wurden wohl alle Studienabgänger danach befragt, ob Sie sich Ziele gesetzt hätten. Etwa 3% der Abgänger hatten demnach tatsächlich schriftliche Ziele festgelegt. Ein paar weitere Prozent der Abgänger hatten sich nur so – also im Kopf ;) – Ziele gesetzt. Knapp 90% hatten sich keine Ziele gesetzt. Nach 20 Jahren wurde dieser Jahrgang wieder befragt, und es wurde festgestellt, dass die 3%, die sich schriftlich Ziele setzten, ein größeres Vermögen besaßen als die restlichen 97% zusammen! Die, die sich die Ziele nur so setzen, stellten quasi das Mittelfeld. Sie kamen nicht an die 3% heran, waren aber besser als die Ziellosen. Damit war scheinbar der Beweis erbracht, dass schriftliche Ziele helfen, erfolgreich zu sein. Eine spannende und interessante Untersuchung, sie hat allerdings einen winzigen Schönheitsfehler: sie wurde niemals durchgeführt! Es gibt keinerlei Information über die ursprüngliche Studie, nicht einmal in Yale selber. Ein Mythos also.
Sehr schade, da will man wissenschaftlich beweisen, dass schriftlich formulierte Ziele tatsächlich zum Erfolg beitragen – Du wirst es ja bald selbst erleben – doch alle Belege erweisen sich als falsch.
Ziele setzen und erreichen – die echte Studie
Auch Gail Matthews von der Dominican University of California war wohl von diesen mysteriösen Studien enttäuscht und hat deshalb vermutlich selbst eine eigene Studie durchgeführt. Sie hat zwar keine langfristigen Ergebnisse, wie die der angeblich durchgeführten Studien aus Yale und Harvard, doch sie konnte Folgendes beweisen:
- Ziele werden eher erreicht, wenn Rechenschaft über die Fortschritte abgelegt wird (beispielsweise gegenüber einem Freund).
- Wer sich öffentlich zu einem Ziel verpflichtet, erreicht es eher (erhöhtes Commitment).
- Schriftlich Ziele setzen führt eher zum Erfolg als nicht-schriftlich gesetzt Ziele.
Gail Matthews konnte damit den positiven Effekt der drei klassischen Instrumente beim Ziele setzen und erreichen nachweisen: Rechenschaft ablegen, öffentliche Verpflichtung und Schriftlichkeit. Die Zusammenfassung Ihrer Studie findest Du im Original online unter:
Soviel erstmal zum Thema Ziele setzen. Viel Spaß damit und lass mich wissen was es dir gebracht hat. ;)
Alles Liebe
Dein Daniel
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